Mit dem Eventmanager habe ich schon gesprochen, mein Chef hat meinen Vorschlag wie erwartet abgenickt, und ich kann mich jetzt an die Arbeit machen. Unser kleines feines Unternehmen für handgefertigtes Schuhwerk feiert demnächst 35. Jubiläum. Mein Chef und vor allem dessen holde Gattin wollen den Ehrentag im grosszügigen Stil feiern. Also mieten wir dafür die 675 m² grosse Plaza Event Hall im Seedamm Plaza, das ist eine gute Adresse hier in Zürich.

Da wir sehr viele Gäste einladen und es auch ein Unterhaltungsprogramm geben soll, scheint mir die Location bestens geeignet. Einzelne Ziele der Eventkoordination werden mir vom Eventmanagement des Hotels abgenommen. Ich habe auch eine genaue Einweisung erhalten, welche Gestaltungsmöglichkeiten sich uns bieten, und fühle mich kompetent beraten. Ich staune immer wieder, woran ich alles denken muss. Zum Glück erhalte ich ein wenig Unterstützung von einem Experten, aber das ist rein privat.

Wäre es nach mir gegangen, hätte allerdings der Raum “Leonardo da Vinci” mit seinen 420 m² und seinem schönen Parkettboden für unser Event auch gereicht, aber da spielten die Firmeneigentümer nicht mit. Jedenfalls bin ich froh, dass unsere Wahl auf ein Haus gefallen ist, das sich mit Veranstaltungen dieser Art bestens auskennt und über die notwendige Logistik verfügt. Wir haben nämlich im Jahr zuvor bei einer Weihnachtsfeier total Schiffbruch erlitten, weil nichts, aber auch gar nichts klappte. Der Kollege, der seinerzeit für die Organisation verantwortlich zeichnete, musste den reinsten “Shitstorm” über sich ergehen lasse. Er hat sich bis heute nicht davon erholt und deshalb auch gleich abgewinkt, als ich ihn mit ins Boot holen wollte.

Was mich etwas irritiert, ist die Gästeliste. Offenbar hat der Chef nebst Gattin eine Riesenfamilie, ihre Namen tauchen mindestens hundertmal auf. Und ich habe nicht die leiseste Ahnung, wie diese mit unseren teilweise recht exklusiven Gästen zusammenpassen werden. Aber letztlich ist es nicht mein Jubiläum, ich bin nur die Organisatorin.